Die Planung und Genehmigung von Gartenhäusern und Geräteschuppen: Ein umfassender Leitfaden

Die Planung und Genehmigung von Gartenhäusern und Geräteschuppen: Ein umfassender Leitfaden

1. Einführung in die Planung von Gartenhäusern und Geräteschuppen

Die Planung eines Gartenhauses oder Geräteschuppens ist der erste und einer der wichtigsten Schritte, um langfristig Freude an der neuen Ergänzung Ihres Gartens zu haben. In Deutschland spielt dabei nicht nur die individuelle Nutzung eine Rolle, sondern auch die harmonische Integration in den Garten sowie die Berücksichtigung lokaler Bauvorschriften.

Grundlegende Überlegungen zur Standortwahl

Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend. Dabei sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

Kriterium Beschreibung Empfehlung
Sonnen- und Schattenlage Je nach Nutzung kann ein sonniger oder schattiger Platz sinnvoll sein. Gerätehäuser im Schatten, Gartenhäuser ggf. sonnig platzieren.
Zugang & Wege Der Weg zum Haus sollte kurz und leicht zugänglich sein. Nahe am Hauptweg oder an der Terrasse einplanen.
Bodenbeschaffenheit Stabiler Untergrund schützt vor Feuchtigkeit und Setzungen. Vorab Bodenvorbereitung prüfen, ggf. Fundament anlegen.
Abstand zu Nachbarn & Grenzen Bauvorschriften beachten: Mindestabstände einhalten! Mindestens 3 Meter Abstand (je nach Bundesland prüfen).

Nutzungsmöglichkeiten definieren

Bevor Sie sich für ein Modell entscheiden, lohnt es sich, die geplante Nutzung genau zu überlegen. Hier einige Beispiele:

  • Lagerung von Gartengeräten: Praktisch und funktional, möglichst nahe am Arbeitsbereich im Garten platzieren.
  • Freizeithaus oder Hobbyraum: Eignet sich als Rückzugsort oder für gesellige Stunden, daher ideal mit Blick ins Grüne.
  • Kombinierte Nutzung: Mit abgetrennten Bereichen für verschiedene Zwecke (z.B. Lager + Sitzecke).

Integration in den Garten – Ästhetik trifft Funktionalität

Ein gelungenes Gartenhaus ergänzt das Gesamtbild des Gartens. Achten Sie auf folgende Aspekte:

  • Bauweise & Materialien: Holz fügt sich besonders natürlich ein; Metall oder Kunststoff wirken moderner und sind pflegeleicht.
  • Dachform: Satteldach, Flachdach oder Pultdach – passend zum Stil des Wohnhauses wählen.
  • Bepflanzung & Gestaltung: Umrahmen Sie das Häuschen mit Blumenbeeten, Sträuchern oder einer kleinen Terrasse für einen harmonischen Übergang.
  • Farbgebung: Dezente Naturtöne oder farbenfrohe Akzente setzen individuelle Highlights.
Praxistipp aus Deutschland:

Viele Kommunen bieten Beratung zur Gestaltung von Nebengebäuden an. Nutzen Sie dieses Angebot, um lokale Eigenheiten und traditionelle Bauweisen optimal einzubinden und spätere Genehmigungsprobleme zu vermeiden.

2. Baurechtliche Rahmenbedingungen und örtliche Vorschriften

Wer ein Gartenhaus oder einen Geräteschuppen in seinem privaten Garten errichten möchte, sollte sich im Vorfeld mit den baurechtlichen Vorschriften vertraut machen. In Deutschland gelten unterschiedliche Regelungen, die sowohl auf Landes- als auch auf kommunaler Ebene festgelegt sind. Das bedeutet: Die Genehmigungspflicht und die baulichen Anforderungen können je nach Bundesland und Gemeinde stark variieren.

Überblick über die Landesbauordnungen

Die wichtigsten Vorgaben für kleine Bauvorhaben wie Gartenhäuser finden sich in den jeweiligen Landesbauordnungen (LBO). Jedes der 16 Bundesländer hat eine eigene Bauordnung, in der geregelt ist, ab welcher Größe oder Nutzung ein Gebäude genehmigungspflichtig ist. Für viele einfache Gartenhäuser oder Geräteschuppen bis zu einer bestimmten Grundfläche und Höhe besteht oft eine sogenannte Verfahrensfreiheit. Das heißt, sie dürfen ohne Baugenehmigung errichtet werden – vorausgesetzt, sie erfüllen alle weiteren baurechtlichen Anforderungen.

Bundesland Maximale Grundfläche (genehmigungsfrei)* Maximale Höhe Bedingungen
Bayern 75 m³ umbauter Raum Nicht zum dauerhaften Aufenthalt geeignet
Nordrhein-Westfalen 30 m² Grundfläche Nur auf dem gleichen Grundstück wie das Wohnhaus
Baden-Württemberg 40 m³ umbauter Raum Nicht bewohnbar, kein Aufenthaltsraum
Niedersachsen 40 m² Grundfläche Nicht für Wohnzwecke genutzt

*Angaben sind Richtwerte und können sich ändern. Bitte immer die aktuelle Landesbauordnung prüfen.

Kommunale Regelungen und Bebauungspläne beachten

Neben den Landesbauordnungen gibt es häufig zusätzliche kommunale Vorschriften. Viele Gemeinden legen in Bebauungsplänen genau fest, wo und wie gebaut werden darf. Dort können unter anderem folgende Punkte geregelt sein:

  • Abstandsflächen: Wie weit muss das Gartenhaus von der Grundstücksgrenze entfernt stehen?
  • Dachform und -farbe: Gibt es Vorgaben zur Gestaltung?
  • Zulässige Nutzung: Ist nur eine Lagerung erlaubt oder auch eine Freizeitnutzung?
  • Bebauungsdichte: Wie viel Prozent des Gartens dürfen bebaut werden?

Ein Besuch beim örtlichen Bauamt lohnt sich daher immer, um Klarheit über die geltenden Vorschriften zu erhalten.

Typische Genehmigungspflichten für Gartenhäuser und Schuppen im Überblick:
Bauvorhaben Mögliche Genehmigungspflicht*
Kleines Gartenhaus (z.B. 8 m²) Oft genehmigungsfrei, aber abhängig von Land/Gemeinde
Lager- oder Geräteschuppen bis 10 m² Häufig genehmigungsfrei, besondere Abstände beachten
Nutzungsänderung (z.B. Aufenthaltsraum) Genehmigung meistens erforderlich

*Dies sind allgemeine Hinweise; genaue Auskünfte gibt das zuständige Bauamt.

Sich frühzeitig mit den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen hilft, böse Überraschungen zu vermeiden und sorgt dafür, dass das neue Gartenhaus oder der Geräteschuppen langfristig Freude bereitet.

Genehmigungsprozess: Von der Antragstellung bis zur Baugenehmigung

3. Genehmigungsprozess: Von der Antragstellung bis zur Baugenehmigung

Schritt-für-Schritt-Erklärung zum Genehmigungsprozess

Wer ein Gartenhaus oder einen Geräteschuppen errichten möchte, muss in vielen Fällen ein formelles Genehmigungsverfahren durchlaufen. Die folgenden Schritte zeigen Ihnen, wie Sie den Bauantrag richtig vorbereiten und welche Unterlagen benötigt werden.

1. Klärung der Genehmigungspflicht

Zunächst sollte geprüft werden, ob für Ihr Vorhaben überhaupt eine Baugenehmigung erforderlich ist. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Größe des Gartenhauses, dem Standort im Grundstück sowie den Vorgaben des Bebauungsplans Ihrer Gemeinde. Informationen hierzu erhalten Sie beim zuständigen Bauamt oder auf der Website Ihrer Kommune.

2. Vorbereitung der Bauantragsunterlagen

Für den Bauantrag benötigen Sie unterschiedliche Dokumente. Eine Übersicht über die wichtigsten Unterlagen finden Sie in folgender Tabelle:

Dokument Beschreibung Tipp zur Beschaffung
Bauantragsformular Standardisiertes Formular Ihrer Gemeinde für das Bauvorhaben Online beim Bauamt erhältlich
Lageplan Zeigt die genaue Position des Gartenhauses auf Ihrem Grundstück Meist vom Vermessungsbüro oder Architekten erstellt
Bauzeichnungen (Grundriss, Schnitt, Ansicht) Detaillierte Pläne mit Maßen und Ansichten des Gebäudes Vom Planer oder Architekten anfertigen lassen
Bau- und Nutzungsbeschreibung Erläuterung der Nutzung und Bauweise des Gartenhauses/Geräteschuppens Kann selbst erstellt oder durch Fachleute ergänzt werden
Statiknachweis (falls notwendig) Nachweis zur Standsicherheit bei größeren oder massiven Bauten Von einem Statiker erstellen lassen, falls gefordert
Nachweis über Abstandflächen Belegt die Einhaltung gesetzlicher Abstände zu Nachbargrundstücken Anhand des Lageplans prüfen und eintragen lassen
Zustimmungserklärung der Nachbarn (ggf.) Einverständnis der angrenzenden Grundstückseigentümer bei Grenzbebauung Mündlich oder schriftlich einholen, Formular meist beim Bauamt erhältlich

3. Einreichung des Bauantrags beim Bauamt

Sind alle erforderlichen Unterlagen vollständig vorbereitet, reichen Sie diese beim zuständigen Bauamt Ihrer Stadt oder Gemeinde ein. Achten Sie darauf, die Unterlagen in der geforderten Anzahl vorzulegen – oft werden mehrere Ausfertigungen verlangt.

Ablauf nach Einreichung des Antrags:
  • Eingangsbestätigung: Das Amt bestätigt Ihnen schriftlich den Eingang Ihres Bauantrags.
  • Prüfung der Unterlagen: Die Behörde prüft nun, ob Ihr Vorhaben den geltenden Vorschriften entspricht (Bebauungsplan, Landesbauordnung etc.). Gegebenenfalls werden Rückfragen gestellt oder fehlende Unterlagen angefordert.
  • Beteiligung weiterer Stellen: Je nach Lage und Umfang können weitere Behörden (z.B. Umweltamt) beteiligt werden.
  • Nutzung von Fristen: In der Regel hat die Baubehörde eine bestimmte Bearbeitungsfrist einzuhalten, die je nach Bundesland unterschiedlich sein kann.

4. Erteilung der Baugenehmigung oder Ablehnung

Sobald alle Voraussetzungen erfüllt sind und keine rechtlichen Bedenken bestehen, wird Ihnen die Baugenehmigung schriftlich erteilt. Sollte Ihr Antrag abgelehnt werden, erhalten Sie eine Begründung und haben gegebenenfalls die Möglichkeit zur Nachbesserung oder zum Widerspruch.

Praxistipps für einen reibungslosen Ablauf:
  • Sprechen Sie frühzeitig mit dem zuständigen Sachbearbeiter im Bauamt.
  • Klären Sie offene Fragen direkt vor Ort oder telefonisch.
  • Lassen Sie sich bei Unsicherheiten von einem Architekten oder erfahrenen Handwerker beraten.

Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und vollständigen Unterlagen gelingt der Genehmigungsprozess für Ihr Gartenhaus oder Ihren Geräteschuppen deutlich entspannter und schneller.

4. Technische Anforderungen und Bauvorschriften

Beim Bau von Gartenhäusern und Geräteschuppen in Deutschland sind zahlreiche technische Anforderungen und rechtliche Vorschriften zu beachten. Diese sichern nicht nur die Standfestigkeit und Sicherheit Ihres Projekts, sondern gewährleisten auch, dass das Vorhaben den örtlichen Gegebenheiten entspricht und keine Konflikte mit Nachbarn oder Behörden entstehen.

Statische Vorgaben

Die Statik ist entscheidend für die Sicherheit Ihres Gartenhauses oder Geräteschuppens. Besonders bei größeren Bauwerken oder einer intensiven Nutzung (zum Beispiel als Hobbyraum oder Werkstatt) kann ein statischer Nachweis erforderlich sein. Die wichtigsten Punkte sind:

  • Tragfähigkeit des Daches (Schneelast, Windlast)
  • Standsicherheit der Wände und Fundamente
  • Lastabtragung auf den Untergrund

Brandschutz

Auch kleine Gebäude müssen Brandschutzanforderungen erfüllen. Besonders relevant wird dies, wenn sich das Gartenhaus nahe an anderen Gebäuden befindet oder darin brennbare Stoffe gelagert werden.

Nutzung Brandschutzanforderung
Lagerung von Gartengeräten Mindestabstand zu Nachbargebäuden beachten; feuerhemmende Materialien empfohlen
Aufenthaltsraum (z.B. Partykeller) Bessere Belüftung, Rauchmelder empfohlen
Lagerung von Gas/Öl/Farbe Spezielle Lagervorschriften, ggf. Genehmigungspflichtig

Abstandsflächen

In Deutschland regeln die Landesbauordnungen die Abstandsflächen, also den Mindestabstand zu Nachbargrundstücken und öffentlichen Flächen. Typische Vorgaben:

  • Meist 3 Meter Abstand zur Grundstücksgrenze (variiert je nach Bundesland und Größe des Gebäudes)
  • Kleinere Schuppen (<10 m²) dürfen oft näher stehen – prüfen Sie die lokale Bauordnung!
  • Bebauungspläne können zusätzliche Regelungen enthalten

Fundamentierung

Ein sicheres Fundament ist das A und O für jedes Gartenhaus. Abhängig von Größe und Nutzung kommen verschiedene Fundamentarten in Frage:

Fundamentart Eignung Vorteile/Nachteile
Punktfundament Kleine bis mittlere Häuser, leichte Bauweise Kostengünstig, einfach herzustellen; weniger stabil bei schweren Bauten
Streifenfundament Mittelgroße Häuser, höhere Lasten Besserer Halt, aber mehr Materialaufwand
Bodenplatte Große Häuser oder intensive Nutzung (z.B. Werkstatt) Sehr stabil, langlebig; aufwendiger Einbau, höhere Kosten

Spezielle Anforderungen nach Nutzungsart und Größe

Nicht jedes Gartenhaus ist gleich – die geplante Nutzung spielt eine große Rolle für die Anforderungen:

Nutzungsart/Größe Spezielle Anforderungen
Lagerfläche bis 10 m² Oft genehmigungsfrei, einfache Bauweise möglich, geringere Auflagen bei Statik und Brandschutz
Lagerfläche über 10 m² oder als Aufenthaltsraum genutzt Baugenehmigung meist nötig, strengere statische und brandschutztechnische Anforderungen, evtl. Anschluss an Strom und Wasser regeln!
Nutzung als Garage/Werkstatt/Hobbyraum Zusätzliche Anforderungen an Belüftung, Wärmedämmung und ggf. Schallschutz beachten!
Dauerhafte Aufenthaltsräume (z.B. Gästezimmer) Baugenehmigung fast immer Pflicht, hohe Anforderungen an Wärmeschutz, Belichtung, Belüftung und Fluchtwege!

Tipp aus der Praxis:

Sprechen Sie frühzeitig mit dem zuständigen Bauamt oder einem Architekten aus Ihrer Region! So vermeiden Sie böse Überraschungen und können Ihr Projekt optimal planen.

5. Nachhaltigkeit und Materialwahl im Kontext deutscher Gartenkultur

Die nachhaltige Gestaltung von Gartenhäusern und Geräteschuppen spielt in Deutschland eine immer größere Rolle. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Umweltschutz und Ressourcenschonung ist es sinnvoll, sich bereits in der Planungsphase mit der Auswahl umweltfreundlicher Materialien sowie der Energieeffizienz auseinanderzusetzen. Im Folgenden finden Sie praktische Hinweise und Tipps, wie Sie Ihr Gartenhaus harmonisch in die gewachsene Gartenlandschaft integrieren können.

Umweltfreundliche Materialien – Was passt zum deutschen Garten?

Bei der Materialwahl für Gartenhäuser und Geräteschuppen empfiehlt sich ein besonderes Augenmerk auf regionale, nachwachsende Rohstoffe zu legen. Holz aus heimischer Forstwirtschaft ist hierfür besonders beliebt, da es nicht nur nachhaltig, sondern auch traditionell verankert ist. Doch auch andere Materialien wie Metall oder recycelter Kunststoff können nachhaltig sein, wenn sie langlebig und wiederverwertbar sind.

Materialvergleich: Vor- und Nachteile auf einen Blick

Material Vorteile Nachteile
Holz (z.B. Lärche, Fichte) Nachwachsend, natürliches Aussehen, gute Dämmung Pflegeaufwand, Anfälligkeit für Feuchtigkeit ohne Schutz
Metall (z.B. Aluminium, Stahl) Langlebig, wartungsarm, widerstandsfähig gegen Schädlinge Kondenswasserbildung möglich, weniger natürliche Optik
Kunststoff (recycelt) Witterungsbeständig, pflegeleicht, teils aus Recyclingmaterialien Künstliche Optik, schwieriger zu reparieren bei Schäden

Energieeffizienz beim Bau von Gartenhäusern und Schuppen

Gerade wenn das Gartenhaus als Aufenthaltsraum oder Werkstatt genutzt wird, lohnt sich ein Blick auf die Energieeffizienz. Gut isolierte Wände und Dächer sorgen nicht nur für angenehme Temperaturen im Inneren, sondern helfen auch dabei, Heizkosten zu sparen. Fenster mit Doppelverglasung sowie die Nutzung von Solarpanelen für Licht oder kleine Geräte können zusätzliche Vorteile bieten.

Tipps zur Steigerung der Energieeffizienz:

  • Dämmplatten aus Hanf oder Schafwolle verwenden
  • Lichtdurchflutete Fenster strategisch platzieren für Tageslichtnutzung
  • Solarleuchten oder Photovoltaikmodule für eine autarke Stromversorgung installieren
  • Dachbegrünungen zur Verbesserung des Mikroklimas erwägen

Harmonische Einbindung in die bestehende Gartenlandschaft

Damit das neue Gartenhaus oder der Geräteschuppen nicht als Fremdkörper wirkt, sollte es sich optisch in die Umgebung einfügen. Dies gelingt am besten durch eine angepasste Farbgestaltung und den gezielten Einsatz von Pflanzen rund um das Gebäude. Kletterpflanzen wie Efeu oder Clematis lockern harte Linien auf und schaffen einen natürlichen Übergang zum Rest des Gartens.

Praxistipps für die Integration:
  • Farbwahl an bestehende Zaun- oder Hausfarben anpassen
  • Bepflanzung mit heimischen Stauden und Sträuchern direkt am Fundament vorsehen
  • Natursteine oder Holzwege führen optisch zum neuen Gebäude hin
  • Dachbegrünungen fördern Biodiversität und verbessern die Optik zugleich

6. Praktische Tipps zur Planung und Ausführung

Empfehlungen aus der Praxis für eine kosteneffiziente Umsetzung

Die erfolgreiche Planung und Umsetzung eines Gartenhauses oder Geräteschuppens beginnt mit einer realistischen Einschätzung des Budgets und der Bauanforderungen. Viele Projekte werden unnötig teuer, weil in der Vorbereitungsphase nicht alle Faktoren bedacht wurden. Ein detaillierter Kostenplan hilft, Überraschungen zu vermeiden. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über typische Kostenpunkte:

Kostenpunkt Empfohlene Vorgehensweise
Materialauswahl Vergleichen Sie lokale Anbieter und achten Sie auf Angebote im Baumarkt. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist oft langlebiger.
Fundament Kostengünstige Punktfundamente reichen oft aus. Bei schweren Konstruktionen empfiehlt sich eine Betonplatte.
Baugenehmigung Klären Sie frühzeitig bei Ihrer Gemeinde, ob eine Genehmigung erforderlich ist. So vermeiden Sie teure Nachbesserungen.
Bauleistungen Selbstbau spart Geld, aber Facharbeiten wie Elektrik immer vom Profi ausführen lassen.

Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben: Worauf sollte man achten?

Die Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben bringt viele Vorteile: kurze Anfahrtswege, persönliche Beratung und die Berücksichtigung lokaler Bauvorschriften. Holen Sie mindestens zwei bis drei Angebote ein und achten Sie auf transparente Preisgestaltung sowie Referenzen des Betriebs. Ein schriftlicher Vertrag schützt beide Seiten vor Missverständnissen.

Checkliste für die Auswahl des passenden Handwerksbetriebs:

  • Ist der Betrieb in Ihrer Region ansässig?
  • Verfügt der Betrieb über Erfahrung im Bau von Gartenhäusern?
  • Sind alle Leistungen (z.B. Fundament, Aufbau, Dachdeckung) klar aufgeführt?
  • Liegen positive Kundenbewertungen oder Empfehlungen vor?
  • Sind Gewährleistungsansprüche geregelt?

Typische Fehlerquellen beim Bau von Gartenhäusern und Geräteschuppen

Viele Bauherren unterschätzen die Komplexität des Projekts oder sparen an falscher Stelle. Hier einige häufige Fehler und Tipps zu deren Vermeidung:

Fehlerquelle Tipp zur Vermeidung
Mangelhafte Fundamentierung Investieren Sie ausreichend Zeit in die Vorbereitung des Untergrunds; ein unebenes Fundament führt schnell zu Problemen mit Statik und Feuchtigkeit.
Nichtbeachtung der Abstandsflächen Achten Sie auf gesetzliche Mindestabstände zum Nachbargrundstück – sonst droht Rückbau.
Mangelhafte Abdichtung und Belüftung Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden; Dach- und Wandabdichtungen regelmäßig prüfen.
Sparmaßnahmen bei Fenstern/Türen Bauen Sie hochwertige Fenster und Türen ein – das erhöht Komfort und Lebensdauer Ihres Gartenhauses.
Keine langfristige Planung für Nutzung/Zweckänderung Bedenken Sie zukünftige Anforderungen – eventuell wird später mehr Stauraum oder Stromanschluss benötigt.

7. Zusammenfassung und weiterführende Informationsquellen

Die Planung und Genehmigung von Gartenhäusern und Geräteschuppen in Deutschland erfordert sorgfältige Vorbereitung und die Beachtung zahlreicher Regelungen. Im Folgenden erhalten Sie einen kompakten Überblick über die wichtigsten Punkte sowie Empfehlungen für hilfreiche Ansprechpartner und weiterführende Informationsquellen.

Kurzüberblick der wichtigsten Punkte

Thema Kurzinfo
Baugenehmigungspflicht Abhängig von Bundesland, Größe und Nutzung des Gebäudes; Bauordnung prüfen.
Standortwahl Grenzabstände, Nachbarschaftsrecht und Bebauungsplan beachten.
Bauantrag & Unterlagen Erforderliche Dokumente wie Lageplan, Bauzeichnung und ggf. Statik vorbereiten.
Nachbarschaftszustimmung Teilweise erforderlich, besonders bei Grenzbebauung.
Nutzungsvorgaben Nicht als dauerhafter Wohnraum nutzbar; Zweckbindung einhalten.
Versicherungsschutz Gebäudeversicherung und ggf. Haftpflicht prüfen oder anpassen.

Nützliche Ansprechpartner und Beratungsstellen

  • Bauamt Ihrer Gemeinde: Erteilt Auskunft zu lokalen Vorschriften und unterstützt beim Genehmigungsverfahren.
  • Architekten- und Ingenieurkammern: Bieten Beratung zur Planung und baurechtlichen Fragestellungen.
  • Mietervereine / Eigentümerverbände: Informieren über Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit Gartenhäusern.
  • Lokal ansässige Handwerksbetriebe: Helfen bei der fachgerechten Umsetzung Ihres Projekts.

Beratungsstellen im Überblick

Name der Stelle Angebotene Hilfe
Bürgerbüro/Bauamt (Gemeinde/Stadt) Beratung zu Anträgen, Bauordnungen, Formularen
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Allgemeine rechtliche Tipps zum Bauen & Wohnen
Kammern (z.B. Architektenkammer NRW) Baufachliche Beratung, Vermittlung von Fachleuten
Bauherren-Schutzbund e.V. Unabhängige Beratung rund um Hausbau & -erweiterung

Weiterführende Literatur & Online-Ratgeber

Mit diesen Informationen sind Sie bestens gerüstet, Ihr Gartenhaus- oder Geräteschuppen-Projekt strukturiert anzugehen. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich stets die Rücksprache mit den genannten Stellen oder das Hinzuziehen fachkundiger Unterstützung.